Prototypenverfügbarkeit

Alternative Methoden zur Entwicklung und Absicherung von Systemfunktionen

Die zunehmende Vernetzung im Fahrzeug und verkürzte Entwicklungszeiten führen bei der Absicherung moderner Fahrzeugfunktionen häufig zu Engpässen in der Entwicklung. Die Folge: Die teuren Prototypen stehen den beteiligten Abteilungen nur noch eingeschränkt zur Verfügung und alternative Testinstanzen gewinnen an Bedeutung. Unser Kollege Tom Nutz hat sich in seiner Bachelorarbeit bei PSW am Beispiel einer Pilotfunktion des Heckklappensystems damit beschäftigt, wie die End-to-End-Bedienbarkeit und damit die gesamte Wirkkette von der Kundeninteraktion bis zur Reaktion verschiedener Exterieur-Funktionen auch ohne ein Prototypenfahrzeug abgesichert werden kann.

Dazu bestimmte er die benötigten E/E-Komponenten sowie die Simulationsumgebung für einen alternativen Prüfstandsaufbau, der mit einem Mastermodul des Heckklappensystems gepaart werden kann. „Ich habe drei Konzepte erstellt, die sich mit Blick auf die physisch verbauten und simulativ implementierten Elektronikkomponenten unterscheiden“, erklärt Tom. „Anschließend habe ich die Konzepte im Hinblick auf den erreichbaren Lastanteil und den Funktionsreifegrad, die Kosten für die Inbetriebnahme sowie die zukünftigen Erweiterungsmöglichkeiten bewertet.“

Toms Lösung kann zunächst für die Entwicklung und Absicherung der Pilotfunktion „Heckklappe öffnen/schließen“ eingesetzt werden und ermöglicht die schrittweise Nachrüstung aller weiteren Exterieur-Funktionen in einer definierten Reihenfolge. Da das Konzept auf der skalierbaren E3 1.2-Elektronikarchitektur des VW-Konzerns basiert, kann es auch für die Entwicklung und Absicherung zukünftiger Fahrzeugprojekte verwendet werden.

Bei der Erarbeitung der Lösung stellte insbesondere das domänenübergreifende Signalrouting des Heckklappensystems im Rahmen der Funktionsabsicherung für Tom eine Herausforderung dar. „Meine Kollegen haben mir mit realen Einblicken und Erklärungen am Gesamtfahrzeug-HIL geholfen, um die Thematik zu veranschaulichen.“ Auch bei der Definition der erforderlichen E/E-Komponenten erhielt Tom aus dem PSW-Team Ratschläge zur Vorgehensweise. Nach seinem erfolgreichen Bachelorabschluss tritt Tom nun sein Masterstudium an.

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