Insassenschutz

Entwicklung idealer Lenksäulen-Kraft-Weg-Kennung

Wieso nicht „das Fahrzeug fragen“, wie die Insassen ideal geschützt werden können? Unter anderem mit diesem Leitsatz erarbeitete unser Kollege Philipp Haidl in seiner Masterarbeit bei PSW eine neuartige Methode, die fahrzeugspezifische ideale Lenksäulen-Kraft-Weg-Kennung auszulegen.

Die Lenksäule eines Fahrzeugs erfüllt im Falle eines Unfalls überlebenswichtige Schutzfunktionen, denn bei einem Frontalcrash drückt der Insasse über den Airbag auf die Lenksäule. „Dabei lässt sie sich unter Kraftaufwand definiert einschieben und ist somit ein elementarer Bestandteil des Rückhaltesystems“, erklärt Philipp.

In seiner Masterarbeit erarbeitete Philipp nun eine Methode, die Kraft-Weg-Kennung der Lenksäule zielgerichtet an die Gegebenheiten im Fahrzeug zu entwickeln. Bisher wurde die Kraft-Weg-Kennung über unzählige Insassenschutz-Simulationen am Computer, viele Entwicklungsschleifen in Schlittenversuchen und letztendlich Crashtests in der Crashhalle weiterentwickelt. „Mit meiner Auslegungsmethode können Fahrzeugentwickler mithilfe eines PID-Reglers die ideale Kraft-Weg-Kennung der Lenksäule jetzt in nur wenigen Crash-Simulationen zielgerichtet ermitteln“, freut sich Philipp. Die Automatisierung beschleunigt den Entwicklungsprozess und die Schutzwirkung wird für alle Fahrzeuginsassen verbessert.

Besonders herausfordernd fand Philipp auf dem Weg zu seiner Lösung die Integration des Reglers in das bestehende Simulationsmodell. Daneben kostete auch das Anlernen des Reglers an die hochdynamischen Vorgänge in der Crashsimulation einige Zeit. Doch die Mühen zahlten sich aus, denn bereits mehrere Fahrzeug-Entwicklungs-Projekte haben angekündigt, ihre Lenksäulen mit der Methode von Philipp auszulegen.

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